Hier ist mal ein
aufschlussreicher Text
, der aufzeigt, dass das mit den LTS-Kerneln auch nicht so dolle ist. Ich weise explizit auf das hin, was Greg Kroah-Hartman unterhalb der letzten Zwischenüberschrift sagt und rate zur Reflexion dessen. Wenn ich darüber nachdenke, sind dies Argumente für mich, mich mal intensiver mit dem Unstable-Zweig (nicht Testing, weil dort die Sicherheitsupdates stark verzögert rein kommen!) auseinanderzusetzen. Ich denke ernsthaft darüber nach, auf einem der Rechner am Netz ein minimales Unstable produktiv einzusetzen - schon alleine, weil mir dieses blöde neuinstallieren einfach auf den Geist geht. Wenn man kontinuierlich mehrere Rechner im Einsatz hat, dann ist das ein echt nervender Zeitfaktor. Ich habe im Netz mehrere Erfahrungsberichte gelesen von Leuten, die seit Jahren Unstable prima am laufen halten.
Für euch Ubuntulogen wäre
Rhino
eine solche rollende Distribution, die aber laut dem verlinkten Text vom originalen Ubuntu abweicht. Aber wer es mag ...
Aus historischen Gründen erinnere ich daran, dass Linux Mint mal als rollende Distribution begonnen hatte (sie basierte auf dem Testing-Zweig und wechselte vor einigen Jahren auf Stable).
Wer sich befähigt fühlt, konnte bisher Debian und Ubuntu über den textbasierten Mini-Installer installieren. Ich nenne euch mal einen exemplarischen Pfad, den ihr euch merken könnt, da das Schema bei allen Distributionen und Zweigen stets gleich funktioniert:
ftp.uni-erlangen.de/mirrors/ubuntu/dists/bionic/main/installer-amd64/current/images/netboot/
BIONIC ersetzt ihr dann durch den gewünschten Distributionsnamen.
In dem Verzeichnis findet ihr dann die besagte mini.iso, die mit wenigen MB nichts anderes tut, als nach dem Booten den Textinstaller zu starten und alles andere aus dem Netz zu holen (was Sinn macht, da alles was auf einem dicken ISO drauf sein könnte, eh nach ein paar Tagen veraltet ist). Das geht natürlich nur über das klassische Ethernetkabel, WLAN ist da nicht, da ihr ja erst den Treiber dafür aus dem Netz holen und installieren müsst. Ich installiere seit Jahren meine Systeme genau damit (also Debian/Devuan, wo der Pfad nach dem gleichen Schema funktioniert). Lasst euch nicht vom Wort "Textinstaller" abschrecken. Denn wenn ihr mit dem grafischen Installer klar kommt (also partitionieren, Benutzer einrichten, Zeitzone wählen, etc.), dann kommt ihr auch mit dem funktionsidentischen Textinstaller klar (der zumeist meistens nicht die Fehler des grafischen Installers hat

).
Und da sich (zumindest im Debian-Lager) auf den Servern stets auch die Verzeichnisse Testing/Unstable/Stable/Experimental usw. befinden, würdet ihr dort auch die jeweiligen mini.iso-Dateien finden.
Prinzipiell ist es so, dass gerade bei sich in der Entwicklung befindenden Zweigen nicht immer alle Mini-Installer verfügbar sind. Gerade bei Testing und nachfolgenden Zweigen sind die Installer immer wieder mal kaputt und daher nicht verfügbar. Speichert die euch daher gut weg, wenn sie mal da sind! Ihr merkt das in der Regel daran, dass der Unterordner "installer-amd64" (nicht zu verwechseln mit dem immer verfügbaren Ordnder "debian-installer") nicht da ist und somit auch nicht die darin steckenden mini.iso-Dateien.
Jetzt lese ich gerade, dass Ubuntu (wir kennen sie, sie müssen immer alles anders machen), diese mini-iso-Dateien eingestampft hat und ein
neues Mini-ISO
entwickelt (hat?). Dazu kann ich faktisch natürlich nichts sagen. Also wie es sich anfühlt und was man damit genau installieren kann. Also ob man dort nur einen Zweig (Stable) installieren kann oder ob man andere Zweige (Testing/Unstable) auswählen kann. Diesbezüglich wären die Experimentierfreudigen Ubuntulogen unter euch angesprochen.