Als ein konsequenter Vertreter von OpenSource im weitesten Sinne, begeistert mich beim alltäglichen Blick über den Tellerrand, spontan der Gedanke eines
quelleoffenen COVID 19-Medikamentes
sehr. Zumal im medizinischen Bereich nicht ausschließlich dieses vernagelte Zeugs eingesetzt wird - siehe zum Beispiel die überragenden und zeitsparenden Erfolge bei der Genom-Analyse durch Open Source Software (
hier
und
dort
). Dies könnte - wenn man die Gesundheit endlich wieder als ein Allgemeingut akzeptieren und umwandeln würde - erhebliche Chancen bieten. Ich denke da zum Beispiel an seltene Krankheiten, die in erster Linie nur deshalb so wenig erforscht werden, weil sich kein lukrativer Markt ergibt (aber natürlich auch aufgrund der wenigen vorhandenen "Studienobjekte").
Es war ein großer Fehler, die Forschung und das Gesundheitssystem gewinnorientiert zu privatisieren. Außerdem ist diese Patentierung ein Fluch, der am Ende den Fortschritt torpediert. Ein starkes Urheberrecht wäre hier zielführender und könnte einen ausreichenden Investitionsschutz bieten. Und viele neue Chancen könnten sich eben auch aus einer OpenSource-Medizin ergeben, wenn man sich einmal darauf einlassen würde. Viel problematischer finde ich, dass sich inzwischen so fragliche Akteure wie G$$gle, FB und M$ im medizinischen Bereich einnisten. Und dass deren Ansinnen nicht primär dem Gemeinwohl verpflichtet ist, dürfte hinreichend bekannt sein.
Im Gegenzug ist die Durchführung und Absicherung bei den zwingend erforderlichen Medikamentenstudien natürlich ein Problem, über das mal ausgiebig nachgedacht und diskutiert werden muss.
Was denkt ihr darüber?