@KlaRen:
Also so, wie ich diese LiveCDs erlebt habe sind die schon recht komfortabel. So dass das Otto NormalDAU auch hin bekommt (wenn er/sie es denn auch möchte). Aber man kennt ja die Geschichten von Leuten, die Virenscanner zwar installiert, aber deaktiviert haben. Bzgl. des Scanverhaltens liegt es natürlich am Anwender und nicht am Programm-Anbieter.
Ich stimme dir zu, dass selbst auch Linux-Scanner vermutlich Lücken haben. Diese dann aber im Livebetrieb korrumpieren und von dort aus das gemountete System erkennen und distributionsspezifisch zu befallen, halte ich dann doch eher für abstrakt. Da halte ich es eher für realistisch, dass dies beispielsweise über einen verseuchten Werbebanner im Browser geschieht. Aber das ist natürlich nur eine persönliche Hypothese.
@Linuxuser:
Der Verdacht ist naheliegend und schon vielfach geäußert worden, dürfte sich aber nur schwer nachweisen lassen. Somit bleibt das nur eine Hypothese, die im Übrigen auch für Hersteller proprietärer Betriebssysteme gilt. Denn deren Geschäftsmodell besteht nicht darin, dem Kunden bessere Software anzudrehen, sondern neue Software! Trotzdem würde ich mich von solchem Verschwörungsdenken eher distanzieren. Na gut, im Bereich Software haben wir im Gegensatz nur physischen Gesundheit eine wirkliche Alternative, und die heißt OpenSource.
Ich stimme dir zu bzgl. des Surf- und Installationsverhaltens. So einfach ist die Sache aber nicht. Du erinnerst dich an den Servereinbruch bei Mint, der übrigens nicht der erste in dieser Richtung war: den Rothüten ist das auch schon mal vor ein paar Jahren passiert. Und bei Mandrake war da auch mal was, wenn ich mich recht erinnere. Welches Gefahrenpotential bzgl. Softwaremanipulation darin steckt, wirst du dir selber ausmalen können.
Des weiteren rate ich generell ebenfalls zu AddOns, erinnere aber an die inzwischen zwei AddOn-Skandale, wobei es bei entsprechender Böswilligkeit nicht nur möglich ist zu schnüffeln, sondern auch aktiv zu schaden.
Außerdem kann dir in Zeiten automatisch eingebundener Werbebanner über global arbeitende Werbenetzwerke kein Seitenbetreiber garantieren, dass in dieser Werbung kein "Schadkot" drin steckt, was für mein Empfinden grundsätzlich gegen diese spricht. Daher kann ich auch in dieser Hinsicht das Urteilsverhalten des LG Hamburg bzgl. des "Werbeblockerblocker-Entblockungs-Anleitungsverbots" nicht nach vollziehen. Demnach soll man also nicht nur dazu gezwungen werden, aus angeblich marktwirtschaftlichen Gründen heraus diesen Werbedreck über sich ergehen lassen zu müssen. Vielmehr provoziert ein solches Urteil den wohl ebenfalls juristisch kontrovers zu diskutierenden Umstand, gezwungen zu werden, sich den eigenen Rechner durch in Werbebanner eingebetteten Schrott infizieren lassen zu müssen. Mich würde da mal die Frage interessieren, wer in einem solchen Falle eigentlich haftbar sein soll. Der Seitenbetreiber? Der Werbenetzwerkbetreiber? Der Ersteller der individuellen Werbung? Oder gar der Zugangsprovider, der diesen Mist nicht blockiert hat (was wiederum ein Eingriff in die Netzneutralität wäre)?
Dazu kommt dann, dass all dieser Werbeschrott einen nicht gerade geringen Betrag der weltweit genutzten Bandbreite verbraucht. Würde dieser Mist blockiert, würde es weniger Virenepidemien geben und es müsste nicht so herum geheult werden über die ach so überlasteten Leitungen.
Fairerweise muss man aber sagen, dass Linux derzeit einfach kein reizvolles Ziel für Angreifer ist. Zwar ist seine Architektur grundlegend besser. Generell angreifbar ist es aber dennoch. Durch den Mix zahlreicher teils völlig unterschiedlich aufgebauter Distributionen ist der Befall auch noch schwerer als beim "Einheits-Windows". Dass es geht sehen wir aber bei Android (was ja so ganz entfernt etwas mit Linux zu tun hat.

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