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Christopher und Sylvester (aus dem Heiseverlag) knöpfen sich ein umfangreiches Thema vor. Es geht um das System, mit dem China sein nationales Internet abschottet, die sogenannte Große Chinesische Firewall. Die Hosts erzählen, woher das System kommt, wie es technisch funktioniert und weiterentwickelt wird – und wie auch die Gegner ihre Anti-Zensur-Systeme um immer neue Tricks erweitern. Außerdem geht es im Podcast um die Kommerzialisierung der Zensur, denn China hat längst damit begonnen, Systeme wie die der chinesischen Firewall auch an andere Staaten zu verkaufen.

Danke dir für den guten Tipp, den ich mir noch anhören und zerdenken werde. Ich muss bei solchen Hinweisen immer an "Red Star OS" denken, das Fedora-basierte "Staats-Linux" aus Nordkorea ( WP ), welches ein paar "Spezialfeatures" hat, die wir hier im freien Westen mit einer gewissen Distanz und Ironie betrachten können. Seit dem im Westen die mächtig alte Vorversion 3.0 aufgetaucht ist, finden sich darüber einige irritierende Testberichte ( Golem , Heise , Spiegel ). Eine Einschätzung zur Situation des "Internets" in NK findet sich hier . Die Situation des Internets in Russland ( WP ) ist ebenfalls besorgniserregend - .genau so wie die der Telefoninfrastruktur .

Frage in die Runde: Würdet ihr chinesische oder russischen Software einsetzen? Ich denke da beispielsweise an die chinesische OpenSource-Cloud-Software Seafile ( WP ) oder an die mehreren verfügbaren russischen Linux-Distributionen, wie u.a. ALT Linux ( WP , früher Mandrake-, heute Redhat-basiert), ROSA Linux ( WP , ein Fork von Mandriva und Redhat) oder Astra Linux ( WP , ein gehärtetes Debian-Derivat mit einem monolithischen Kernel). Auch in anderen Bereichen hat der Ukraine-Krieg mächtig Staub aufgewirbelt, wie z.B. bei Sailfish OS , dem Linux- Betriebssystem ( WP ) des grundlegend spannenden Jollaphone. Auch beim Kernel-Team ging's rund: der "Wohltätige Diktator" himself hat mit Beginn des Krieges sehr lautstark ein paar Leute rausgeworfen . Wer trotz des bekannt hitzigen Gemüts von Linus Torvalds immer noch über seine heftige Reaktion erstaunt ist, kann ja mal in die Geschichtsbücher schauen ( WP ). Solche Ereignisse prägen Gesellschaften generationenübergreifend! Wenn man solche Fragen stellt, muss man allerdings auch die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit ameriakanischer Software stellen. Zur Diskussion sei an den CLOUD Act ( WP ) erinnert (was alleine schon ein NoGo für Windows ist). Und der Vater Nils von Linus Torvalds berichtete mal vor Jahren, dass angeblich die NSA an seinen Sohn heran getreten ist und den Wunsch noch einem "Sonderfeature" im Linux-Kernel geäußert hatte , was dieser aber abgelehnt hat (es gab mal dazu eine nicht mehr auffindbare deutschsprachige Quelle). Mein persönliches Fazit aus diesen Überlegungen: Genau aus solchen Gründen ziehe ich Community-Projekte Firmen-Projekten vor, weil die sich schwerer staatlich kompromitieren lassen!