Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1

THEMA:

Festplatte einrichten 4 Jahre 4 Monate her #1

  • piet
  • piets Avatar Autor
  • Offline
  • Senior Boarder
  • Senior Boarder
  • Beiträge: 58
  • Dank erhalten: 3
Ich habe einen neuen Rechner mit 2 Festplatten: 1SSD mit Linux Mint als alleiniges Betriebssystem, 1"native" SATA-Festplatte ohne Dateisystem, die Mint zwar erkennt aber nicht nutzen kann. Was muss ich
tun, damit Mint sie als Speicher/Festplatte nutzen kann? Über Hilfe per e-mail oder am Mittwoch onlien würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße und bis Mittwoch!
Peter

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Festplatte einrichten 4 Jahre 4 Monate her #2

  • klaren
  • klarens Avatar
  • Offline
  • Administrator
  • Administrator
  • JID:klaren@im.kaalug.de
  • Beiträge: 645
  • Dank erhalten: 161
Hallo Piet,

das ist nicht so viel, aber bei ein paar Kommandos muss man aufpassen, was man tut.
Aber zuerst machst du dir besser Mal einen Plan wo in den Dateibaum du den zusätzlichen Speicher einbauen möchtest.
Wenn du einen Dateimanager öffnest und zum Wurzelverzeichnis gehst siehst du das von dort aus sich das Dateisystem wie ein Baum verästelt.
Wo brauchst du zusätzlichen Speicher? In der Regel wird er dir am Meisten im Home Verzeichnis deines Benutzers helfen... also unter /home/userID/
Du kannst Partitionen einer Festplatte anstelle beliebieger Verzeichnisse in den Dateibaim "einhängen". Das Kommando dazu heißt tatsächlich "mount" also auf Deutsch "anbringen/befestiigen". Also könntest du z.B. das Verzeichnis /home/userID/data anlegen um dort den Inhalt deiner Festplatte "einzuhängen".
Aber dazu brauchst du Dateisysteme auf der Festplatte, die du so enbinden kannst. Aber Eins nach dem Anderen.

Zuerst musst du herausfinden, unter welchem Devicenamen sich deine Festplatte befindet. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten.

Als user root kannst du nach dem Start des system mit dem Kommando "dmesg" die Ausgaben des Betriebssystemkerns ansehen.
Wenn du den Hersteller und das Modell deiner Festplatte kennst, wirst du diese Bezeichner so oder so ähnlich auch in den Ausgaben finden. Dort in der Nähe findet sich dann ein Bezeichner wie "sda" oder sdb" diesen brauchst du um das Gerät ansprechen zu können.

[ 4.895743] ata1.00: ATA-7: QEMU HARDDISK, 2.5+, max UDMA/100
[ 4.895745] ata1.00: 16777216 sectors, multi 16: LBA48
[ 4.895747] ata1.01: ATAPI: QEMU DVD-ROM, 2.5+, max UDMA/100
[ 4.896831] scsi 0:0:0:0: Direct-Access ATA QEMU HARDDISK 2.5+ PQ: 0 ANSI: 5
[ 4.897142] scsi 0:0:1:0: CD-ROM QEMU QEMU DVD-ROM 2.5+ PQ: 0 ANSI: 5
[ 4.952467] sd 0:0:0:0: [sda] 16777216 512-byte logical blocks: (8.59 GB/8.00 GiB)
[ 4.952470] sd 0:0:0:0: [sda] Write Protect is off
[ 4.952471] sd 0:0:0:0: [sda] Mode Sense: 00 3a 00 00
[ 4.952475] sd 0:0:0:0: [sda] Write cache: enabled, read cache: enabled, doesn't support DPO or FUA

Hier in rot markiert. Die "Festplatte" ist vom Typ "QEMU Harddisk" und sie ist unter dem Devicenamen "sda" verfügbar (ebenfalls rot).

Ein anderer Weg ist es in das Systemverzeichnis "/sys/dev/block" den Inhalt auszugeben.

> ls -l /sys/dev/block
lrwxrwxrwx 1 root root 0 Mar 2 07:26 11:0 -> ../../devices/pci0000:00/0000:00:01.1/ata1/host0/target0:0:1/0:0:1:0/block/sr0
lrwxrwxrwx 1 root root 0 Mar 2 07:26 8:0 -> ../../devices/pci0000:00/0000:00:01.1/ata1/host0/target0:0:0/0:0:0:0/block/sda
lrwxrwxrwx 1 root root 0 Mar 2 07:26 8:1 -> ../../devices/pci0000:00/0000:00:01.1/ata1/host0/target0:0:0/0:0:0:0/block/sda/sda1
lrwxrwxrwx 1 root root 0 Mar 2 07:26 8:2 -> ../../devices/pci0000:00/0000:00:01.1/ata1/host0/target0:0:0/0:0:0:0/block/sda/sda2
lrwxrwxrwx 1 root root 0 Mar 2 07:26 8:5 -> ../../devices/pci0000:00/0000:00:01.1/ata1/host0/target0:0:0/0:0:0:0/block/sda/sda5

Diese Beispielausgabe zeigt ein Laufwerk "sda" welches drei Partitionen hat "1", "2" und "5". In deinem Fall sollten zwei unterschiedliche Buchstaben auftauchen. Z.B. sda und sdb.
Wenn es keine Einträge mit Zahlen dahinter gibt, so ist dieses Laufwerk noch nicht partitioniert.

Andere Wege sind z.B. mit graphischen Tools zu arbeiten. Gparted ist z.B. eines, das duch auch gleich zum partitionieren und formatieren nutzen kannst. Das sind dann die nächsten Schritte:
Partitionieren
Du kannst den Speicher der Festplatte in mehrere Partitionen unterteilen. Jede bietet dir einen Container mit einer von dir definierten Teilmenge an.
Dazu wird zuerst eine Partitionstabelle angellegt (sofern noch nicht vorhanden). Für heutige Speichergrößen nimmt man ausschließlich GPT als Tabellenformat.

Das partitionieren kannst du als root mit dem Kommando "fdisk /dev/sdX" erledigen. X musst du gegen den Buchstaben ersetzen, den du aus den dmesg Ausgaben gelesen hast. (a oder b) Das Kommando bietet ein Textmenu.
ACHTUNG! Du kannst auch die Partitionstabelle des laufenden Mint Systems verändern. Also hier musst du ganz sicher sein, das du wirklich das richtige Laufwerk auswählst.

Wenn du eine oder mehrere Partitionen angelegt hast tauchen diese als weitere Geräte auf (sda1, sda2, sda3,...). Aber das ist noch nicht formatierter Speicher.

Formatieren
Hier kannst du bei Linux aus einer ganzen Reihe von Dateisystemen auswählen. Gängig sind ext4 und btrfs.
Um z.B. das Gerät "sda1" mit btrfs zu formatieren führst du folgendes Kommando aus.
ACHTUNG!!! sda1 ist ein BEISPIEL und muss gegen den richtigen Bezeichner ausgetauscht werden, sonst formatierst du dir dein Mint.

mkfs -t btrfs /dev/sda1

Beispiel2 - mit ext4:

mkfs -t ext4 /dev/sda1

So, nun kannst du das Verzeichnis data anlegen und das Gerät sda1 dort einhängen:

mkdir /home/userID/data
mount -o user /dev/sda1 /home/userID/data

Nach dem nächsten Neustart ist die Platte aber nicht automatisch wieder verfügbar.
Um die ext4 Partition sda1 permanent einzubinden muss noch ein Eintrag in die Textdatei /etc/fstab hinzugefügt werden (als root):

/dev/sda1 /home/userID/data ext4 defaults 0 0

Aber so wird es dir passieren, das du dann zwar ein Verzeichnis data in deinem Homeverzeichnis hast, aber du darin als user nicht schreiben darfst.
Das ist Absicht und geschieht aus Sicherheitsgründen. Das könntest du lösen indem du ein Unterverzeichnis anlegst und dieses dem Benutzer schenkst:

mkdir /home/userID/data/userID
chown userID:userID /home/userID/data/userID

Sieht aber nicht schön aus. Ist keine tolle Lösung, aber fuktioniert. Eine weitere Möglichkeit ist es, das Laufwerk für einen "user mount" vorzusehen.

/dev/sda1 /home/userID/data ext4 user,defaults 0 0

Man beachte die zusätzliche Option "user" welche die Datei nicht automatisch beim Systemstart sondern erst durch den User bei Bedarf einbindet. Die Gnome Dateimanager erkennen so einen Eintrag und stellen ihn wie ein Wechsellaufwerk dar. Mit einem Klick kann man dann einfach das Laufwerk einhängen und hat danach den Inhalt zur Verfügung.

Liebe Grüße,
Klaren

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1