Hallo Linuxuser,
wow, das sind gleich ein ganzer Strauß von Fragen.
Auf einige Fragen kann man antworten: "Such es dir aus."
Es gibt keine vorbestimmte Reihenfolge, wie man die Partitionen am besten belegt. Wenn du noch einen MBR hast, gibt es 4 primär Partitionen, aber in eine (oder alle) kannst du eine erweiterte Partition einfügen und damit noch mehr Partitionen schaffen.
Bei GPT gibt es diese Beschränkung nicht. Wenn du ein UEFI System hast würde ich diesen Partitionstyp bevorzugen, schon alleine um Zukunftssicherer zu sein. Wer weiß wie lange man noch von MBR booten kann. Spätestens beim nächsten Mainboardwechsel könnte dann Ärger anstehen.
Es gab früher mal eine Beschränkung das Grub seinen Stage2 nur in einer Partition weit vorne (unterhalb von 1024 Zylindern) laden konnte. Unter anderem deshalb hat man die /boot Partition geschaffen, die dann als die vorderste angelegt ist.Aber das ist lange her. Vielleicht gibt es diese Beschränkung heute gar nicht mehr.
Ich würde auf jedenfall alles Sauber von einander trennen. Das reduziert die Gefahr von Nebenwirkungen. Eine NTFS formatierte Partition zum Austausch ist eine gute Idee. Wenn auch NTFS sichbare Unterschiede zu nativen Dateisystemen unter Linux zeigen kann. Ich würde die aber nicht z.B. als Home Partition einbinden, da das Rechtemodell nicht 100% Unixkompatibel ist. Auch /boot würde ich eher zweimal anlegen, um nicht versehentlich bei einem Debian Kernelupdate den Archkernel zu überschreiben. Auch würde ich zwei Swapwartitionen vorsehen (was sind schon 8GiB bei ~1000GiB Plattenkapazität?). Ein geteilter Swapspace kann zu Nebenwirkungen führen, wenn z.B. auch Hibernate (Ruhemodus) verwendet werden soll. Dann könnte es theoretisch sein, dass man das Arch Linux in den Ruhemodus bringt, dann den Debiankernel bootet, der dann versuchen wird das Hibernate im Swap (was ja von einem viel späteren Kernel kommt) zu laden. Das kann nur schief gehen.
Ohne Hibernate ist es weniger gefährlich. Dennoch könnte der jeweils andere Kernel etwas im Swap finden, das ihn irritiert. Also besser zwei Swap Partitionen. Bei genügend RAM und ohne die Anforderung eines Ruhemodus könntest du den SWAP auch ganz weglassen.
Der einfachste Weg hier nicht die Übersicht zu verlieren wäre es die beiden Linuxe mit LVM zu installieren. Jedes benötigt dann nur EINE Partition auf der Festplatte - das LVM Volume, plus einer boot Partition. Da hineien gehen dann Swap, Root und eventuell weitere Filesysteme als LVM Volumes.
Diese vier Partitionen könntest du in eine Erweiterte Partition unterbringen, dann hättest du noch drei MBR Partitionen frei - eine für Windows und eine für den Datenaustausch und eine zum spielen - man muss ja nicht alles ausreizen.
Wie groß du die einzelnen Betriebsystempartitionen machen solltest? Such dir was aus.. Ich denke es sollten so mindestens 40GB, besser 100GB sein. Es gibst nichts ätzenderes als ein volles Rootdateisystem und eine deswegen nötige zeitfressende Umpartitionierung.
Den Rest (also 900-100-100-100~=600GB) könntest du dem Austauschlaufwerk gönnen.
Beispiel
*--------------------------------1000GiB---------------------------------------*
| Windows 100GiB | Erweiterte Partition 200GiB | Austausch NTFS 600GiB (Rest) |
/
----------------
/
|boot Debian 100MB|boot Arch 100MB| LVMDebian 100GiB | LVMArch 100GiB |
/ /
-------------------------------- ---------------
/ /
|90 GiB rootfs | 10GiB Swap| |90 GiB rootfs | 10GiB Swap|
Wenn du magst, kannst du natürlich die rootfs Partitionen noch kleiner hacken.. /usr /home /var... kann man so machen, muss man aber nicht.
Ich bin auf meinem Laptop einen anderen Weg gegangen.. ich habe mir in mein Antergos einige VirtualBox VMs gemacht und darin laufen nun friedlich Debian und Mint.
Liebe Grüße,
Klaren