Debian 13 "Trixie" legt wie andere Distributionen schon zuvor nun
temporäre Dateien in den Arbeitsspeicher (tmpfs) anstatt sie wie bisher nach /tmp auszulagern
. Ich bekomme da widersprüchliche Gefühle. Ja, Geschwindigkeit und geringere SSD-Abnutzung sind sicher Argumente (dann sollte man sich aber auch mal konsequenterweise mit den LOG-Files beschäftigen, in denen häufig ebenfalls überwiegend uninteressanter Kram drin steht, der somit "nutzlos" die SSD abnutzt). Aber 1. hat nicht JedeR heutzutage einen Rechner mit 64GB RAM und 2. halte ich bei 24/7-Rechnern wenig davon, da hier naturgemäß sehr viel geswapt wird und noch immer die Speicherverwaltung nicht optimal ist (was auf der niedrigen Ebene daran liegen mag, dass Programierende vergessen im Quelltext
freigewordene Ressourcen wieder zu deallokieren
und die C-Sprachen ja keinen
Garbage Collector
haben - schon alleine deshalb breche ich eine Lanze für die moderne Programmiersprache Rust, die ja erfreulicherweise
immer populärer/verbreiteter wird
). Zumal, wenn man wie ich mit sehr großen Mediendateien zu zu tun hat, dann ist der Arbeitsspeicher sehr schnell dicht, so dass eh auf den Datenträger ausgelagert werden muss.
Wer nur mal eben den Rechner für 2 Stunden hochfährt, um etwas im Netz zu recherchieren und dabei Musik zu hören, für den/die mag das ja eine gute Lösung sein (wobei ich mich frage, was überhaupt bei diesem Anwendungsfall groß geswapt werden sollte). Und beim Browser mag das ja noch egal sein, wenn irgendwelche temporären Dateien verschwinden, da man dann die Internetseite einfach neu laden kann. Bei zu bearbeitenden Medienprojekten würde mich das aber doch sehr ärgern. So mag diese neue Verfahrensweise ein guter Grund sein, sich einmal genauer mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und die einzelnen Anwendungen unterschiedlich zu konfigurieren (also deren temporäre Verzeichnisse NICHT per default nach /tmp zu legen).