In der Tat ist es unverständlicherweise ein bisschen schwierig einen expliziten Linux-Rechner erwerben zu können.
- Mein Netbook hatte ich bei Atelco erworben, darauf war damals Ubuntu oldstable (oder sogar oldoldstable). Das habe ich natürlich weggeworfen und wie immer Debian installiert. Aber wenigstens keine Fesselgebühr für My$tery$oft bezahlt.
- Bei
One
habe ich in der Vergangenheit immer wieder mal Rechner mit ohne System bzw.
FreeDOS
auffer Platte gesehen.
- Es gibt Händler, die sich auf den Vertrieb von sog. "refurbished hardware" spezialisiert haben, so z.B.
AfB social & green IT
. Ein Freund hat schon mehrfach im Shop Düren div. Rechner erworben, die wunderbar laufen. Ich selber überlege, mir in dortigem Shop ein älteres Thinkpad zu besorgen (günstig, stromsparend, läuft gut mit Linux) und mich vielleicht sogar an noch freieren Distros wie
gNewSense
(Debian oldoldstable-basiert!, Info z.B. bei
Pro-Linux
) oder
Trisquel
(ubuntu-basiert, Info z.B. bei
Pro-Linux
) zu versuchen.
- Und letztendlich mache ich ja immer wieder darauf merksam, dass es durch inzwischen zwei Gerichtsurteile während der letzten Jahre (in Frankreich und Italien) möglich ist, den Hardware-Hersteller zur "Windowssteuer-Rückerstattung" zu bewegen - was ich im Falle meines großen Klappcomputers auch durchgezogen habe (ich wollte lediglich die Hardware haben und nicht diesen BinärFoo auf der Platte). Als die 44 Euronen des Monopolisten-Beitrags auf meinem Konto eintrafen, habe ich dd angeworfen um den MBR zu löschen und dann Debian auf die Platte geworfen!
Darüber hinaus gibt es handfeste Gründe, warum man/wir den breitflächigen Einsatz des Pinguins auch in öffentlichen Stellen fordern können/sollen:
Wenn ich daran denke, dass bei nahezu jedem Arzt so eine inzwischen ungepatschte XP-Dose rumsteht, deren einziger Schutz meistens "das Programm mit dem Regenschirm" ist, und in diese Rechner dann meine Gesundheitsdaten rein gehackt werden, werde ich erst recht krank. Das Pattern "Linux für Ärzte" in der $uchma$chine eurer Wahl zeigt sehr deutlich, dass sich glücklicherweise ein paar kompetente Leute Gedanken zu dieser Situation machen. Ähnlich sieht es z.B. bei Anwälten aus, auch wenn diese Entwicklung noch sehr am Anfang ist (was natürlich kein Linux-Problem im eigentlichen Sinne, sondern ein höchst menschliches Problem von Ignoranz bzw. mangelnder Motivation ist). Selbst so Dinge wie CAD und 3D-Druck, Leiterplatten-Entwurf oder Videoschnitt lassen sich inzwischen (teilweise) unter Linux machen.
Auch dieser Unfug vom angeblichen Hackerangriff auf den Bundestag, der gerade medial ausgeschlachtet wird, würde ich eher als Chance sehen, endlich mal wieder die Diskussion zum breitflächigen Einsatz von Linux in Behörden anzuwerfen. Damit dann solche Peinlichkeiten wie in München (Diskussion um den Ausstieg aus dem Ausstieg) endlich mal beendet werden.
Und wütend werde ich, wenn ich sehe, dass in Schulen (die ja eigentlich zu freiem Denken anregen sollen) $klaven$oftware unterrichtet wird! Gerade dort erwarte/fordere ich den "alternativlosen" Einsatz von Linux! Ich habe mich vor Jahren mal bei einer Grundschullehrerin unbeliebt gemacht, aber auch meine Hilfe für ihren Informatikunterricht angeboten, leider ohne konstruktives Ergebnis!
Im privaten Bereich habe ich auch einen Gedanken: Dadurch, dass ich mit anderen Menschen kommuniziere, verlagere ich einen Teilbereich meiner Privatsphäre auf deren Rechner. Und genau deshalb darf ich einfordern, dass diese sich endlich mal Gedanken zu ihrer Sicherheit machen! Und genau deshalb sollten diese proprietären, serienmäig gehintertürten "Linux-Alternativen" endlich global verboten werden - oder zumindest deren Verbindung mit dem Internet! Sucht mal nach "NSAkey"!
Aus diesen und vielen weiteren, gerne noch zu diskutierenden Gründen, sollten wir uns stark machen für den großflächigen Einsatz von Linux!
Ich selber arbeite seit Debian 4.0 "Etch" (erschienen 2007) ausschließlich! mit verschlüsselten Festplatten. Ich bin kein Programmierer und auch kein Kernel-Hacker und bekomme das trotzdem hin. Aber noch immer höre ich diesen Blödsinn, dass Linux (mit oder ohne Verschlüsselung) angeblich nur von Nerds zu installieren sei, was scheinbar so wenig aus den Köpfen zu bekommen ist, wie die Sache mit dem angeblichen Eisen im Spinat!
Daher lasst uns zusammen tun, und uns konkrete Gedanken dazu machen, wie wir die Weltherrschaft des Pinguins

in die Wege leiten könnten.
Ach ja: ich glaube fest daran, dass 2015 das Jahr des Linux-Desktops wird ...