Die Xfce-Arbeitsumgebung anpassen
Xfce-Menüs anpassen
Gemäß Freedesktop-Standard setzen sich Menüs aus den xml-codierten Menü-Beschreibungen und den Menü-Einträgen zusammen. Das Programm xfdesktop sucht in den gemäß Menü-Beschreibung angegebenen Verzeichnissen nach Menü-Einträge, sammelt diese, und ordnet sie dann gemäß in der Menü-Beschreibung beschriebenen Menü-Layout ein.
Die System-weit gültigen xml-codierten Menü-Beschreibungen sind standardmäßig unter /etc/xdg/menus / abgelegt. Das xml-codierte Format ist in den Freedesktop-Spezifikationen für Menü-Beschreibungen beschrieben. Für Benutzer-spezifische Änderungen am Menü-Layout kopiere diese nach $HOME/.config/menus/
cp /etc/xdg/menus/xfce-applications.menu ~/.config.menus/ cp /etc/xdg/menus/xfce-settings-manager.menu ~/.config.menus/
und führe dort die persönlichen Änderungen durch. Xfdesktop wird die System-weit gültigen Menü-Beschreibungen durch die lokalen Änderungen ersetzen.
Die System-weit gültigen Menü-Einträge sind als Desktop-Einträge standardmäßig im Verzeichnis /usr/share/applications / installiert. Jeder Desktop-Eintrag hat eine ID, die sich aus dem Dateinamen zusammensetzt. Ansonsten ist das Format in den Freedesktop-Spezifikationen für Desktop-Einträge beschrieben.
Füge Menü-Einträge hinzu, in dem im Verzeichnis $HOME/.local/share/applications / weitere Desktop-Einträge mit der Dateiendung *.desktop abgelegt werden. Für Änderungen an Menü-Einträge kopiere den Desktop-Eintrag von /usr/share/applications / nach $HOME/.local/share/applications / und führe die Änderungen durch. Wenn Xfdesktop beim Sammeln Desktop-Einträge mit gleicher ID findet, wird im allgemeinen nach den Freedesktop-Regeln die System-weit gültige Version durch die persönlich geänderte Version überschrieben. So lassen sich auch vorhandene Einträge durch „Verstecken“ nachträglich ausblenden. Änderungen an den Menü-Einträgen werden von der Xfce-Arbeitsumgebung ohne ab- und wieder anmelden sofort übernommen.
Dieses Thema findet man auch im Xfce-Wiki (engl.).
Ein Beispiel: Taschenrechner xcalc
Lege auf dem Desktop (Arbeitsfläche) einen Starter an. Rufe dazu im Kontextmenü (rechte Maustaste) Starter erstellen… auf. Trage sowas ein wie Name: Taschenrechner, Kommentar: für Berechnungen, Befehl: xcalc, Symbol: accessories-calculator, dann gehe auf Erstellen. Der Starter lässt sich sofort testen.
Kopiere oder verschiebe den Starter von $HOME/Schreibtisch/ nach $HOME/.local/share/applications/. Der Menü-Eintrag taucht im Menü unter Sonstiges auf.
Öffne den Starter (Textdatei) in einem beliebigen Texteditor und füge die Zeile
Categories=Office;
an. Der Menü-Eintrag wird nach Büro verschoben.
Fenstermanager austauschen
Jede Instanz des X-Servers kann nur 1 Fenstermanager bedienen. Das gilt auch für Xfwm in der Xfce-Arbeitsumgebung. Die Fenstermanager sind so programmiert, dass jeder Versuch einen weiteren zu starten mit Fehlermeldung abgebrochen wird. Stattdessen beherschen Fenstermanager einen Mechanismus sich selbst oder einen anderen neu zu starten.
Den idealen Fenstermanager für alle Belange gibt es nicht. Es gibt derer recht viele, und jeder einzelne hat seine Vorzüge durch die er sich von den anderen Fenstermanagern abhebt.
Openbox
Openbox ist Standard-konform, kommt ohne eigenes Panel (d. h. die Xfce-Panel stören nicht), und ein Leistungsmerkmal sind die Pipe-Menüs (die xml-basierte Menü-Beschreibung auf die Standard-Ausgabe von einem beliebigen Programm wird per Unix-Pipe von Openbox direkt in ein berechnetes bedienbares Menü umgesetzt).
Xfwm gegen Openbox tauschen
Rufe im Terminal auf
openbox –replace ; exit
Beende die Xfce-Sitzung, achte darauf dass das Häkchen „Sitzung für zukünftige Anmeldungen speichern“ gesetzt ist. Bei der nächsten Anmeldung an Xfce wird Openbox gestartet.
Openbox gegen Xfwm zurück tauschen
Openbox kennt die Restart-Funktion, und kann sich dabei selbst durch Xfwm ersetzen.
Und wieder die Xfce-Sitzung beenden und darauf achten, dass das Häkchen „Sitzung für zukünftige Anmeldungen speichern“ gesetzt ist. Bei der nächsten Anmeldung an Xfce wird Xfwm gestartet.
Fluxbox
Fluxbox ist ein beliebter Fenstermanager mit eigenem Panel. Ein Leistungsmerkmal sind jede Menge Fensterverwaltungsfunktionen, die man so bei anderen Fenstermanagern nicht findet.
Xfwm gegen Fluxbox tauschen
Fluxbox kennt die Kommandozeilen-Option –replace nicht. Rufe im Terminal auf
pkill xfwm4 ; fluxbox ; exit
Beende die Xfce-Sitzung, achte darauf dass das Häkchen „Sitzung für zukünftige Anmeldungen speichern“ gesetzt ist. Bei der nächsten Anmeldung an Xfce wird Fluxbox gestartet.
Fluxbox gegen Xfwm zurück tauschen
Fluxbox kennt die Restart-Funktion, und kann sich dabei selbst durch Xfwm ersetzen.
Und wieder die Xfce-Sitzung beenden und darauf achten, dass das Häkchen „Sitzung für zukünftige Anmeldungen speichern“ gesetzt ist. Bei der nächsten Anmeldung an Xfce wird Xfwm gestartet.
Fvwm
Fvwm ist Standard-konform, kommt ohne eigenes Panel, jedoch lassen sich solche mittels Software-Module in der Konfigurationsdatei erstellen/konfigurieren. Fvwm unterstützt sowohl virtuelle Desktops (d. h. der eine große Desktop setzt sich aus mehreren Bildschirmseiten zusammen), als auch mehrere Arbeitsflächen von diesem großen virtuellen Desktop. Ein Leistungsmerkmal von Fvwm ist die extrem hohe Konfigurierbarkeit jedes noch so kleinen Details. Beispielsweise setzt sich ein Panel aus Buttons zusammen, und Fvwm hat die Fähigkeit die grafische Ausgabe eines Anwendungsfensters quasi wie eine Icon-Vorschau im Button einzublenden … nicht wirklich was für Anfänger.
Xfwm gegen Fvwm tauschen
Rufe im Terminal auf
fvwm –replace ; exit
Beende die Xfce-Sitzung, achte darauf dass das Häkchen „Sitzung für zukünftige Anmeldungen speichern“ gesetzt ist. Bei der nächsten Anmeldung an Xfce wird Fvwm gestartet.
Fvwm gegen Xfwm zurück tauschen
Fvwm kennt die Restart-Funktion, und kann sich dabei selbst durch Xfwm ersetzen.
Und wieder die Xfce-Sitzung beenden und darauf achten, dass das Häkchen „Sitzung für zukünftige Anmeldungen speichern“ gesetzt ist. Bei der nächsten Anmeldung an Xfce wird Xfwm gestartet.