XFCE

Xfce ist eine leichtgewichtige Arbeitsumgebung für UNIX-ähnliche Betriebssysteme. Ziel ist es, schnell und ressourcenschonend, aber auch optisch ansprechend und benutzerfreundlich zu sein. Xfce verkörpert die traditionelle UNIX–Philosophie von Modularität und Wiederverwendbarkeit. Es besteht aus einer Vielzahl von Komponenten, die die volle Funktionalität einer modernen Arbeitsumgebung bieten. Die Komponenten werden einzeln als Pakete zur Verfügung gestellt, und können für die Erstellung der optimalen persönlichen Arbeitsumgebung aus allen zur Verfügung stehenden Paketen gewählt werden. Eine weitere Priorität von Xfce ist die Einhaltung von Standards, speziell der von freedesktop.org definierten.

Hier in meinem Fall wird Xfce 4.18 auf einem Notebook eingesetzt. Das erklärte Einrichtungsziel lautet „Weg mit der externen Maus.“, die Arbeitsumgebung soll ausgewogen sowohl über leicht zu merkende Tasten-Kombinationen als auch über Touchpad mit Tap-Klick und Bildlauf, weniger mit den Touchpad-Tasten bedient werden.

Die hier vorgestellten Anwendungen sind nur als Beispiele zu verstehen. Selbstverständlich soll jeder Interessierte die Arbeitsumgebung an seine eigenen bevorzugten Anwendungen anpassen.

Installation

Die folgenden Pakete sind für eine Xfce Desktopumgebung erforderlich.

apt install thunar xfdesktop4 xfwm4 xfce4-panel xfce4-settings xfce4-power-manager xfce4-session xfconf xfce4-notifyd

Hier sind Pakete aus dem Xfce-Projekt gelistet, die zwar nicht erforderlich sind, aber die hier in der Beschreibung vorkommen und man bei Bedarf nachinstallieren kann.

apt install xfce4-appfinder xfce4-battery-plugin xfce4-netload-plugin xfce4-pulseaudio-plugin xfce4-screenshooter xfce4-systemload-plugin xfce4-taskmanager xfce4-terminal xfce4-whiskermenu-plugin

Hier sind Pakete (in alphabetischer Reihenfolge) gelistet, die zwar nicht Bestandteil des Xfce-Projektes sind, aber die hier in der Beschreibung vorkommen und man bei Bedarf nachinstallieren kann.

apt install brasero brasero-cdrkit cheese cups cups-pk-helper gnome-sound-recorder gnome-system-monitor gparted light libdvd-pkg menulibre mugshot nautilus network-manager-gnome pavucontrol regionset simple-scan wmctrl xbacklight xsane

Xfce starten

Trage in ~/.xinitrc ein:

exec startxfce4

Starte das X Window System

startx

Trage zunächst in ~/.xinitrc ein:

exec startxfce4

Nach dem Login an der Text-Konsole, bzw. bei Nutzung von bash als Login-Shell, sucht bash nach der Datei ~/.profile und führt die Anweisungen darin aus. Weitere Informationen über das Startverhalten von bash findet man in dessen Manual

man bash

Also die folgenden Zeilen in ~/.profile am Ende nachgetragen starten das X Window System automatisch nach der Anmeldung an der 1. Konsole (/dev/tty1).

if [ "$(tty)" = "/dev/tty1" ] ; then
    startx
    logout
fi

Möchte man sich nun anmelden ohne die grafische Benutzeroberfläche gleich mitzustarten, muss jetzt vor der Anmeldung mit der Tastenkombination Alt + Fn mit n im Bereich 2 … 6 auf eine andere Text–Konsole gewechselt werden.

Bei der Installation des Pakets xfce4-session wird die Datei /usr/share/xsessions/xfce.desktop abgelegt. Diese Sitzung kann bei Anmeldung über Displaymanager wie LightDM oder GDM ausgewählt werden.

Xfce-Arbeitsumgebung einrichten

Rufe das Menü EinstellungenSitzung und Startverhalten auf, oder führe das Programm xfce4-session-settings aus.

Prüfe unter dem Tab Automatisch gestartete Anwendungen die Einstellungen für

Rufe das Menü EinstellungenAnzeige auf, oder führe das Programm xfce4-display-settings aus.

Hier lassen sich Auflösung, Skalierung, Bildwiederholfrequenz, Drehung und Spiegelung einstellen.

Bei Anschluss weiterer Displays können diese angeordnet, verbunden, und identifiziert werden.

Rufe das Menü EinstellungenTastatur auf, oder führe das Programm xfce4-keyboard-settings aus.

Hier lassen sich die Tastaturbelegung, sowie das Verhalten (Kursor, Wiederholung, Wiederholgeschwindigkeit) einstellen.

Rufe das Menü EinstellungenMaus und Touchpad auf, oder führe das Programm xfce4-mouse-settings aus.

Hier lassen sich Tasten und Zeiger nebst Thema, sowie beim Touchpad auch Mausklick und Bildlauf einstellen. Sollte die Mausklick-Funktion nicht richtig funktionieren, probiere alternativ die manuelle Einrichtung.

Rufe das Menü EinstellungenBarrierefreiheit auf, oder führe das Programm xfce4-accessibility-settings aus.

Hier werden Einstellungen für die verbesserte Benutzung von Tastatur und Maus geboten.

Rufe das Menü EinstellungenEnergieverwaltung auf, oder führe das Programm xfce4-power-manager-settings aus.

Hier werden vielfältige Einstellungen zur Energieverwaltung geboten, u.a. Bildschirmhelligkeit (nebst Sonderfunktionstasten), Verhalten bei Power-Taste oder Deckel schließen, Sitzung sperren, … Sollte etwas nicht richtig funktionieren, probiere alternativ die manuelle Einrichtung wie hier (Helligkeit) und hier (Tasten, Deckel) beschrieben.

Rufe das Menü EinstellungenLeiste auf, oder gehe mit der Maus auf ein Xfce-Panel und wähle im Kontextmenü (rechte Maustaste) LeisteLeisteneinstellungen…, oder für das Programm „xfce4-panel –preferences“ aus.

Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für eine einfache Panel-Konfiguration:

Leiste 1: Systemleiste

Leiste 1 wurde oben mittig platziert, Ausrichtung waagerecht, wird nie versteckt.
Höhe 32 Pixel, 1 Zeile, Länge 100%
Objekte von links nach rechts: Whisker-Menü, Trennelement, Starter für Terminal, Firefox, Evolution, LibreOffice, Dateimanager (Thunar), Synaptic, Keepass und Taschenrechner, Trennelement, Arbeitsflächenumschalter, Trennelement (ausgedehnt), Status-Tray Erweiterung, Akkuüberwachung, Systemlastanzeige, Netzwerkanzeige, PulseAudio-Modul, Benachrichtigungsanzeige, Trennelement, Uhr, Trennelement

Leiste 2: Zwischen laufenden Anwendungen umschalten

Leiste 2 wurde unten platziert, Ausrichtung waagerecht, wird intelligent versteckt.
Höhe 32 Pixel, 1 Zeile, Länge 100 %
Objekte von links nach rechts: Schreibtisch anzeigen, Trennelement, Fensterknöpfe

Rufe das Menü EinstellungenArbeitsflächen auf, oder führe das Programm xfwm4-workspace-settings aus.

Hier werden Einstellungen zu Anzahl, Namen und Ränder der Arbeitsflächen geboten.

Rufe das Menü EinstellungenBenachrichtigungen auf, oder führe das Programm xfce4-notifyd-config aus.

Hier werden Einstellungen zu Verhalten, Erscheinungsbild, Position und Animationen geboten.

Rufe das Menü EinstellungenSchreibtisch auf, oder führe das Programm xfdesktop-settings aus.

Hier werden Einstellungen zu Hintergrund, Menüs und Desktop-Symbole geboten.

Das Ändern der Hintergrundbilder lässt sich vereinfachen, wenn die relevanten Bilder vorher in einem Verzeichnis gesammelt werden.
Für Root bietet sich das Sammeln in /usr/local/share/backgrounds / an.
Für die anderen Benutzer bietet sich das Sammeln in $HOME/.local/share/backgrounds / an.

Rufe das Menü EinstellungenFensterverwaltung auf, oder führe das Programm xfwm4-settings aus.

Hier werden verschiedene Einstellungen zum Fenstermanager Xfwm4 geboten.

Rufe das Menü EinstellungenFeineinstellung der Fensterverwaltung auf, oder führe das Programm xfwm4-tweaks-settings aus.

Hier werden weitere verschiedene Einstellungen zum Fenstermanager Xfwm4 und Kompositor für verschiedene Effekte geboten.

Rufe das Menü EinstellungenErscheinungsbild auf, oder führe das Programm xfce4-appearance-settings aus.

Hier werden Einstellungen zu Oberfläche, Symbole und Schriften geboten.

Rufe das Menü EinstellungenFarbprofile auf, oder führe das Programm xfce4-color-settings aus.

Hier können die Farbprofile gerätespezifisch angepasst werden.

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  • Zuletzt geändert: 2023/05/28 23:57
  • von Rudi